LAS PALMAS – MINDELO – FERNANDO DE NORONHA – SALVADOR DE BAHIA

Da liegen doch einige m3 Wasser dazwischen… Am 11.Oktober um 18 Uhr starten wir zur grossen Überquerung des Atlantischen Ozeans. Urs und Roland, zwei geübte Seglerkollegen begleiten mich auf dieser lang ersehnten ersten grossen Tour.  Zwei Tage lang haben wir Einkäufe für die lange Überfahrt gemacht, um für die nächsten zwei bis drei Wochen nicht zu verhungern oder sogar zu verdursten. 200 Liter Wasser, Milch, Käse, Teigwaren, Reis, Früchte …etc. standen auf dem Einkaufszettel. Vollgebunkert legen wir ab, mit wenig Hoffnung auf gute Winde für die ersten paar Tage. Doch schon am ersten Abend kommen wir in den Genuss der nordöstlichen Winde in der Düse zwischen Lanzarote und Grancanaria. An den folgenden Tagen hadert der Wind mit schwachen 10 bis 14 Knoten, doch am 6. Tag laufen wir mit 20 -28 Knoten Wind in Mindelo (Cap Verden) ein, um die Tanks mit Wasser und Diesel nochmals aufzufüllen. Wir decken uns mit frischen Früchten ein und legen am Mittwochabend bei starken Winden ab Richtung Fernando de Noronha (Brasilien), ca. 1300 Seemeilen.

Achterliche Winde von Nord/Ost bringen uns bis 32° West um dann mit Kurs Richtung Süden zum Äquator. Nebst schönen Sonnen Auf- und Untergängen haben wir auch anderes Wetter kennengelernt und einiges an Wolken und Regen abbekommen. Vom Äquator sind es nur noch ca. 200 Seemeilen bis zur Inselgruppe um Fernando de Noronha, ein Naturparadies (Nationalpark) 200 nm von der brasilianischen Küste entfernt. Jeden Morgen haben uns in dieser Ankerbucht Besuch von unzähligen Delphinen bekommen. Während Stunden spielten sie mit ihren Jungtieren vor unseren Augen, sie wichen auch nicht, wenn wir uns schwimmend ihnen näherten. Das war selbst für unser neues Crewmitglied Mike eine grosse Überraschung. Mike war als Biologe auf Forschungsstationen für Meeresbiologie tätig.

In Fernando de Noronha sind Markus Real (er ist Hotelier in Praia do Forte), sowie meine Frau Beatrice und Mike zu uns gestossen, um mit uns Richtung Salvodor zu segeln. Nach 6 Tagen angenehmen östlichen Winden sind haben wir im Yachthafen von Salvador festgemacht. Im Hotel von Markus, PUSADA PORTO DA LUA in Praia do Forte durften wir uns in allen Belangen verwöhnen lassen. Das Ambiente im Hotel direkt am Meer, die vorzügliche brasilianische Küche, die Freundlichkeit des gesamten Personals, von den Fruchtsäften bis zu den verschiedensten Caipirinhas, das war einfach wunderbar, was wir da erleben durften. Besten Dank an Markus, wir werden diese schönen Erinnerungen mit uns nehmen. In Praia do Forte verabschieden wir uns auch von URS und ROLAND, die beiden wichtigen Segelleute, die mich über den Atlantik begleitet haben. Ganz herzlichen Dank.

 

NINA POPE IM ATLANTISCHEN OZEAN

Die Ausfahrt durch die Strasse von Gibraltar mit leichtem Rückenwind, jedoch mit einem 2 kn starkem Gegenstrom haben wir unter Motor geschafft, doch schon bald hatten wir genügend Wind, um für die ca. 600 Seemeilen Richtung Madeira die Segel zu setzen. Nach nur 80 Stunden mit zum Teil sehr starken Winden haben wir die Atlantikinsel Madeira erreicht und im ruhigen Hafen von Quinta do Lorde festgemacht. Die Ausfahrten und Wanderungen auf der sehr wild bewachsenen Vulkaninsel haben uns sehr gut gefallen. Die Menschen auf dieser portugiesischen Insel bewirtschaften ihre Grundstücke in sehr schwierigem, unwegsamen Gelände mit Gemüse und Früchten, sind aber immer sehr freundlich und hilfsbereit.

Wieder nach Spanien, das heisst in den kanarischen Inseln, besuchen wir als erste die nordwestlich gelegene „La Palma“. In Santa Cruz machen wir fest und geniessen eine weitere sehr grüne, üppig bewachsene Insel mit grossen Bananenplantagen. Santa Cruz zeigt sich als kleines Städtchen mit vielen kleinen Gassen und gut gepflegten typischen Häusern mit Balkonen.

Bis „Santa Cruz de Tenerife“ sind weitere 100 nm zu segeln. Wir starten bei wenig Wind abends um 9, um anderntags bei Tageslicht im Hafen einzutreffen. Während der Nacht legen Wind und Wellen stark zu und zwingen uns zum Reffen. Seit langem haben wir wieder ein paar Regentropfen mitbekommen, erreichen dann Santa Cruz am Nachmittag bei heissem Wetter, allerdings leicht gezeichnet von den Strapazen der Nacht. Die Insel Teneriffa mit dem höchsten Berg Spaniens (3718 m) hat drei ganz verschiedene Vegetationszonen. Der Norden ist sehr vegetationsreich mit Blumen Sträuchern und Laubbäumen. Der restliche Teil der Insel bis auf eine Höhe von 700 – 800  m ist ebenfalls grün, viele Kakteen und Sträucher, über 800 m bis fast 2000 m ist ein grosser Teil mit Pinien stark bewaldet. Ab der Waldgrenze folgen fantasievolle Mondlandschaften von unglaublicher Schönheit, bis hoch zum Teide, der grössten Touristenattraktion der Vulkan Insel.

Am 1. Oktober segeln wir nach Las Palmas (Gran Canaria), wo ich dann auf meine Crew für den Brasilientörn warte. Über folgenden Link und Eingabe des Namens „NINA POPE“ könnt ihr die aktuelle Position der Yacht verfolgen.

Bis bald wieder im Newsletter