NINA POPE ….. ….. wieder verliebt

Ja wirklich, ich habe mich wieder verliebt! Verliebt in meine „NINA POPE“. Hatte ich doch während und nach der Ueberfahrt von Brindisi nach Carloforte noch immer meine „Unleashed“ vor Augen, kämpfte ich immer wieder mit wehmütigen Gedanken aus der Vergangenheit. Mit einem wunderschönen ersten Törn mit Freunden in der Osterwoche hat sich die Beziehung zu Nina verändert. Ich habe wieder eine Segelyacht, auf der ich mich wohl fühle, wie ein neues „Zuhause“. Besuche von meinen Geschwistern Ruedi, Paul, Lisbeth und Ernst haben mich ganz speziell gefreut. Mit verschiedenen Freunden und Gästen habe ich traumhafte Segeltage erlebt und meine Nina gut getestet. Für die grosse Reise habe ich noch einige Anpassungen an der Yacht gemacht, um auch über lange Distanzen gut gerüstet zu sein.

Zurzeit ist meine Tochter Tamara mit Familie bei mir zu Gast, für einen kleinen Abschiedstörn, ein Abschied von Familie und Freunden, ein Abschied von Europa.

In ein paar Tagen werde ich zusammen mit Beatrice von Carloforte (Sardinien) bis Menorca segeln, wo ich mich auch von meiner Frau für längere Zeit verabschieden muss. Im Oktober werde ich mit drei Segelfreunden die Überquerung des Atlantik nach Brasilien beginnen und den brasilianischen Nationalpark Fernando de Noronha besuchen, da wird auch Beatrice wieder mit dabei sein.

 

Meine erste Fahrt mit NINA POPE – von Brindisi nach Carloforte

Am 1. März konnte ich meine „NINA POPE“ in Brindisi übernehmen und mit den Vorbereitungen für die Ueberfahrt nach Carloforte beginnen. Zusammen mit Beatrice habe ich die „NINA“ innert kurzer Zeit eingerichtet, Wasser gebunkert, Einkäufe gemacht und alles verstaut. Am Sonntag, 5. März ist die Crew, Stefan, Heiner und Urs, alle 3 erfahrene Segler, in Brindisi eingetroffen. Die letzten Einkäufe (Brot, Früchte und Gemüse) haben wir am Montag morgen gemacht und um 10 Uhr konnten wir ablegen. Bei schönem Wetter und ruhiger See hat die Reise nach Carloforte begonnen, nach 5 Meilen haben uns die ersten Delfine gegrüsst.  Die Wetterprognosen haben uns für die kommenden Tage starken Wind vorausgesagt und wir wussten, dass uns einiges erwarten würde. Während der Nacht hat uns die erste Front (25 bis 35 kn) erreicht, und wir entschieden uns den Hafen von Crotone anzulaufen. Nach 36 Std. hatte die Windgeschwindigkeit etwas nachgelassen und wir entschieden um 22 Uhr auszulaufen und den Hafen von Reggio di Calabria (ca. 135 nm) anzusteuern. Auch die 40 kn Wind und die hohen Wellen südlich von Crotone hat die „NINA“ überstanden, gegen Morgen hat sich die Lage etwas beruhigt, so dass wir ca. 17 Uhr in Reggio festmachen konnten. Nach der Strasse von Messina war schönster Segelwind angesagt, doch kurzfristig ist wieder eine Front mit über 50 kn von Norden gemeldet worden, und wir machten im sizilianischen Hafenstädtchen von Milazzo fest, um die Front passieren zu lassen. Am Samstag um 10 Uhr nahmen wir die letzte Etappe (ca.350 nm) Richtung Carloforte in Angriff und erreichten unser Ziel am Montag um 08.30 Uhr. Beatrice erwartete uns am Quai und hat uns die Festmacher abgenommen. Diese Jungfernfahrt mit „NINA POPE“ hat uns alles abverlangt, hat uns aber auch bewiesen, wie stark die Yacht auch für schwierige Verhältnisse gebaut ist. Ich bedanke mich ganz herzlich bei meiner starken Crew.