Nach 7 Wochen in Mauritius sind meine NINA POPE und ich wieder startklar. NINA wird mit sauberem glatten Unterschiff bestimmt viel leichter durchs Wasser gleiten. Markus und Herbert werden mich auf den nächsten 2500 Seemeilen begleiten. Je nach Wind werden wir 16 – 18 Tage auf See sein und eine möglichst direkte Route Richtung Cape Town wählen. Bis zum Eintreffen von Herbert am 11. September haben Markus und ich für die nächsten 3 Wochen gebunkert, sodass wir nach einem gemütlichen Essen im Restaurant in der Nacht auf Mittwoch ablegen können. Die Wetterprognosen sind ok, Start mit wenig Wind, doch in den Morgenstunden soll es auffrischen bis 14 Knoten, schönes Wetter mit wenig Wellengang ist angesagt. Diese Verhältnisse veranlassen uns bei Tageslicht den ca. 200 m2 Genacker einzusetzen und wir erleben wunderschöne Speedfahrten bis 11 kn bei Windgeschwindigkeiten von 13 – 16 kn. Der Wind ist uns jedoch nicht immer treu und wir sind gezwungen den Motor auch längere Zeit einzusetzen. Die Stimmung an Bord ist gut, wir geniessen nicht nur die Ruhe weitab vom Festland, wir geniessen auch das hervorragende Essen von Herbert zubereitet und ab und zu ein „PHOENIX“.
Die Tage fliegen an uns vorbei während wir Richtung Madagaskar einen immer stärker werdenden Gegenstrom feststellen. Entgegen den Erwartungen trifft er uns mit bis zu 2.5 kn voll auf dem Bug und bringt unsere Fahrt über Grund auf unter 4 kn. Damit haben wir nicht gerechnet und müssen erneut für lange Zeit den Motor einsetzen, um das nächste gute Wetterfenster zu erreichen. Ca. 200 nm südlich von Madagaskar frischt der Wind wieder auf… 18, 22, 25 – 30 kn bringen uns wieder auf die geliebten Speedfahrten, jedoch treffen auch da wieder Hochdruckgebiete auf uns zu, was oft zu Flauten führt. Der Bruch einer Mittelwante mit einem harten Knall beunruhigt uns, wir haben jedoch keine andere Möglichkeit ausser des Sicherns des baumelnden Teils um weitere Beschädigungen an Mast oder Segel zu verhindern. Ca. 300 nm vor Port Elisabeth SA meint es der Wind eher zu gut mit uns. Bei 25 kn aufwärts über 6 Stunden reffen wir unsere Segel auf ein Minimum, um die Nacht sicher zu überstehen. Es wurden 30, 35… bis über 40 kn achterlich… unsere NINA flog sichtlich durch die Nacht wie auf einer Achterbahn die Wellen runter surfend, mit Speed über 15 kn. Unser bester Freund ist wieder einmal mehr unser „BLACK EYE“ (Autopilot). In den Morgenstunden lässt der Wind langsam nach und wir rechnen so bis Mittag in Port Elisabeth einzutreffen, um dort Schutz zu finden vor dem angekündigten SW Tief mit über 30 kn Wind. Mit dem Winddreher auf SW mit 28 – 32 kn erreichen wir den rettenden Hafen P. Elisabeth mit einem letzten harten Kampf gegen Wind und Wellen erst im Dunkeln.
Die Wetterberuhigung anderntags nützen wir um nach Mossel Bay zu fahren und da auf den Windwechsel für die günstigen Winde aus Ost zu warten. Nach einem gemütlichen Tag in Mossel Bay mit Essen im Restaurant und Barbesuch legen wir um Mitternacht ab und nehmen die letzten 250 nm bis Cape Town in Angriff. Zuerst Richtung Süden um den Wind zu nützen, gegen Mittag Richtung Westen mit unsern geliebten 25 kn von achtern geniessen wir die erneute Sichtung von Walen und die Begleitung von etwa 30 Delfinen bei gutem Speed um die 10 kn. Wir umrunden das Cape Agulhas, die südlichste Spitze von Afrika und treffen um 5 Uhr morgens auf’s „Kap der guten Hoffnung“ vor Cape Town. Der Wind lässt nach und nach einem gemütlichen letzten Vormittag bereiten wir uns auf die Einfahrt in die V&A Marina Waterfront vor. Etwas müde von den Tagen auf See, aber glücklich nach den Strapazen geniessen wir den Schritt aufs Festland zum Weissbier in der Bar BASCULE.
Die Zeit in Cape Town brauche ich nun für die Kontrolle und Reparatur des gesamten Riggs, welches durch die extremen Verhältnisse Schaden genommen hat. Sparcraft Cape Town, Hersteller des Masts wird Verstärkungen am Mast anbringen, Associated Rigging, eine Spezialfirma für Rigg’s wird die Kontrolle machen und die Arbeiten ausführen. Für mich beginnen die Vorbereitungen für den nächsten Abschnitt meiner Reise zurück in den Südatlantik nach Namibia, St. Helena und wieder nach Fernando de Noronha Ende Januar 2019. Vorher werde ich für 2 Monate in die Schweiz zurückreisen, zu meiner Familie und zu meinen Freunden.
Odette und ich freuen uns sehr, dich wieder einmal zu sehen. Wir hoffen nach überstandenem COWID auf dich. Lieben Gruss odette und Ruedi
Hallo Benno
Super interessant dein neuester Bericht. Merci. Wie lange bist du jetzt noch in Cape Town?
Vielleicht sehen wir uns mal in der Schweiz!
Liebe Grüsse
Charlotte und Otto
Hallo Benno! Super Bricht, grad zum mitläbe! Ganz ä Guete Flug und bis gli einisch! Lg Chrige
Wir freuen uns immer wieder über Deine tollen Reiseberichte und Fotos