(…sorry, dass ich euch so lange warten lasse, dieser Newsletter ist schon etwas älter)
Erstens geht es schneller und zweitens als man denkt… manchmal ist es auch anders… Diesmal war’s anders. Start in Cape Town war am 11. März bei wunderbaren Bedingungen. Wir hatten 2 wunderbare, schnelle Tage ab Cape Town, dann hat sich aber einiges geändert. Der liebe bekannte Agulhas Strom, welcher von der Strasse von Mozambique herkommt, hat sich von seiner (für uns nicht) starken Seite gezeigt. Trotz der sehr günstigen Westwindlage, welche unsern Optimismus noch gestärkt hatte, sind wir nur sehr mühsam vorwärtsgekommen. Nach PORT ELISABETH hat sich der Westwind verabschiedet und wir hatten nicht nur den Strom, sondern auch den Wind mit bis zu 25 kn gegen uns. Wir geben nicht auf, dachten wir, doch ca. 70 nm nach EAST LONDON haben wir den Kurs um 180° gedreht und haben im Industrie/Ankerhafen von EAST LONDON für 24 Stunden Schutz gesucht, um dann mit dem angekündigten starken Westwind die restlichen Meilen bis Durban in Angriff zu nehmen. Mit bis zu 40 kn achterlichem Wind und kurzen aber hohen Wellen im Gegenstrom erreichen wir am Mittwoch mit 3 Tagen Verspätung DURBAN, den grössten Hafen Südafrikas. Mit Diesel und Wasser gebunkert, legen wir am Samstagmittag wieder ab in Richtung MADAGASKAR, noch immer mit dem Gedanken, direkt nach VIKTORIA (Seychelles) zu segeln. In der Strasse von Mozambique verabschiedeten sich die südöstlichen Winde komplett und wir sind auf Motorunterstützung angewiesen. Mit einem weiteren PIT- und Bierstop in NOSY BEE in Madagaskar geht’s dann an die letzten 7 Tage bis Viktoria. Dank den sehr guten Fischerkenntnissen von Jodie haben wir die letzten Tage sehr kurzweilig erlebt und sind in der Nacht auf den 8. April im Hafen von Viktoria eingetroffen.
Eigentlich hatte ich geplant von den Seychellen nochmals nach Madagaskar zurück zu segeln, da ab Mai/Juni die Wetterbedingungen dort optimal sind. Jedoch habe ich mich entschieden auf den Seychellen zu verbleiben und meine weiteren Reisepläne zu schmieden.
Es sind nun mehr als zwei Jahre her, dass ich mich von zu Hause verabschiedet habe. Während den kurzen 5 Monaten im Winter 2016/17 war ich eigentlich auch nicht richtig zu Hause, da ich vor allem mit dem Kauf von NINA POPE beschäftigt war. Die Zeit in der „FREMDE“ war eigentlich immer schön, jedoch all das, was ich so selbstbewusst daheim verlassen habe, war einfach nicht mehr da. Das war alles nicht so einfach weder für meine Frau Beatrice, noch für mich. Unsere Beziehung wurde zu einer Fernbeziehung, was im ersten Jahr noch vertretbar war, dazu kamen die immer grösser werdenden Distanzen nach Südamerika, Südafrika und Indischer Ozean… Beatrice hatte nicht mehr die Möglichkeit mich regelmässig zu besuchen, so wie sie war auch ich selber sehr oft alleine. Die grosse Wehmut von beiden Seiten hat mich dazu bewogen, meine Reisepläne neu zu gestalten
Ich werde ab 11. Juli zusammen mit meiner Tochter Tamara, Meret und Joshua wieder Richtung Süden segeln, nach Mauritius, dann nach La Reunion und im September/Oktober, wenn die Winterstürme im Süden sich langsam ergeben, weiter nach Südafrika segeln. Dann im Januar via Südatlantik Richtung Norden. Diese Route ist noch nicht ganz klar, vermutlich führen mich die Winde wieder in das nördliche Brasilien, dann Richtung Äquator usw.
Ich sehne mich nach meinem Heimathafen und freue mich auf Familie und Freunde.
Die SEYCHELLES-NEWS folgen kurz vor der Abreise Richtung Mauritius.
PS: CREW GESUCHT FÜR MAURITIUS – SÜDAFRIKA (Sept./Oktober 2018)
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Danke für die schönen Erinnerungen. Es war genial mit euch. Ihr seid jederzeit bei mir in Kapstadt willkommen. Ein Gästezimmer mit Doppelbett ist bereits vorhanden